Servicewüste Medion AG

Es war der 20.05.2009 als ich mich entschloss, mir einen Medion Notebook zuzulegen. Genau genommen hatte ich das Gerät nicht für mich persönlich gekauft und bezahlt hat es auch mein Arbeitgeber, aber das tut hier jetzt nichts zur Sache.

Es handelt sich dabei um ein Akoya S5610 Slimline, das Ende 2008 noch 699 Euro gekostet hatte. Im Mai 2009 ein echtes Schnäppchen mit Intel Core 2 Duo Prozessor P3750, ATI Mobility Radeon Grafikkarte mit HDMI-Ausgang, 320GB-Festplatte, entspiegeltem 15,4″-Bildschirm, 4GB Arbeitsspeicher und, und, und für ganze 499 Euro.

Wie bei den verbauten Komponenten nicht anders zu erwarten, erfreut das Notebook mit hohem Arbeitstempo bei allen Anwendungen. Da ist auch das recht deutlich vernehmbare Arbeitsgeräusch noch zu verschmerzen. Eher störend empfinde ich da die klapprige, unpräzise wirkende Tastatur; aber wohlmöglich bin ich diesbezüglich von meinem Lenovo auch etwas verwöhnt.

Von Anfang an war mir aufgefallen, dass das mitgelieferte Ktec-Schaltnetzteil vergleichsweise heiss wurde, allerdings liefert es auch starke 90 Watt, wohingegen die Netzteile zweier Vergleichsrechner nur auf eine Leistung von 65 Watt kommen, dabei jedoch deutlich kühler bleiben. Kurz bevor ich das Notebook jetzt mit nach Berlin nehmen wollte, wurde das Netzteil dann so heiß, dass es komplett abschaltete, allerdings nach Abkühlung wieder funktionierte.

Also begab ich mich auf die Website der Medion AG und suchte dort den Service-Bereich auf. „Ihre Zufriedenheit ist uns wichtig. Deshalb bieten wir Ihnen zusätzlich zu unserer Hotline die Möglichkeit, per E-Mail Kontakt mit uns aufzunehmen. Dies ist innerhalb der Garantiezeit natürlich vollkommen kostenlos. So sparen Sie Telefonkosten und bekommen auch auf diesem Weg schnell Antworten auf Ihre Fragen und Lösungen für Ihre Probleme.“ Diesen Weg wollte ich nutzen. Also füllte ich das bereitgestellte Kontaktformular mit allen gewünschten Daten, teilte der Medion AG die Geräte- und Seriennummer meines in der Garantiezeit befindlichen Notebooks mit und fragte nach, wie denn wohl ein Austausch eines defekten Netzteils vonstatten gehen sollte. Ferner wollte ich gerne wissen, ob es wohl möglich sei, mir Ersatz für die verloren gegangenen Gummipuffer an der Unterseite meines Notebooks, zuzusenden. Die gesamte Anfrage wurde bis heute nicht beantwortet!

Am 30.03. entschloss ich mich dann – das Netzteil war nun endgültig defekt – meine Reklamation telefonisch vorzutragen. Dazu ist eine kostenpflichtige Rufnummer zu wählen, der Anruf aus dem Festnetzt kostet 14 Cent pro Minute. Nach der obligatorischen Wartezeit, die mir mit Werbung verkürzt wurde, gelangte ich dann alsbald an einen kompetenten Mitarbeiter. Nachdem er meine Daten aufgenommen und mir meine Kundennummer mitgeteilt hatte, durfte ich auch meine Reklamation vorbringen. Wie froh war ich, als der freundliche Mitarbeiter mir von sich aus das Angebot eines Vorab-Austauschs machte! Da war mein Ärger über die nicht beantwortete E-Mailanfrage gleich wieder verflogen und die Gummipuffer leider auch vergessen.

Nachdem der Mittwoch, der Donnerstag und auch der Samstag vergangen waren, ohne dass ein freundlicher DHL-Fahrer an meiner Tür geschellt hätte, rief ich heute nochmals bei Medion an, um zu erfahren, wann denn mein Ersatzteil versandt worden sei. Die Antwort, dass ich für einen derartigen Austausch mit einer Bearbeitungszeit von 15 Werktagen zu rechnen hätte, hat mich dann vorübergehend sprachlos gemacht.

Ich habe mir jetzt ein kompatibles Netzteil für rund 16 Euro über meinen Lieblingsanbieter Amazon bestellt. Das wird 100%-ig sicher morgen hier sein. Genauso sicher ist, dass dieses Notebook der letzte Artikel ist, den ich jemals aus dem Hause Medion bezogen habe.

Und was lernen wir daraus: Wer ein Notebook beruflich einsetzt, sollte nicht an der falschen Stelle sparen.

Jörg

schreibt seit 2009 unregelmäßig an diesem Blog unter anderem über die Themen Fußball (BVB), Technik und Software. Unter anderem auch unterwegs Google+, Facebook und XING

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