BVB gibt Tabellenspitze ab

Über 80.000 Zuschauer strömten in den Fußballtempel Westfalenstadion, um den achten Sieg der Dortmunder Borussia in Folge zu bejubeln. Es sollte anders kommen.

Entgegen pessimistischer Wetterprognosen (zunächst) herrlichstes Fußballwetter, dazu ein mit 80.720 zahlenden Zuschauern ausverkauftes Haus. Es war alles angerichtet für ein neuerliches Fußballfest in Schwarz und Gelb. Leider wollte der Gast aus Hoffenheim da nicht mitspielen. Demba Ba erzielte bereits in der 9. Minute, als Abschluss eines zugegebenermaßen schön gespielten Konters, den Führungstreffer der Gäste. Der BVB kam nur selten dazu sein Spiel geordnet aufzubauen. Was zum einen daran lag, dass die sehr laufstarken Hoffenheimer die Räume geschickt eng machten und den ballführenden BVB-Spieler sofort, häufig mit mehreren Spielern, attackierten. Zum anderen macht sich bei der jungen Truppe doch ein gewisser Kräfteverschleiss bemerkbar.

You'll Never Walk Alone
Die schwarzgelben Schals gen Himmel zu "You'll Never Walk Alone"

Dennoch hatte der Borussen-Anhang nur 6 Minuten nach dem Führungstreffer der Gäste erstmals Grund zu jubeln. Nuri Shahin hatte einen Handelfmeter gewohnt routiniert unten rechts verwandelt. Der Jubel verwandete sich jedoch in Entsetzen, weil Schiri Starke dem Treffer die Anerkennung verweigerte. Lucas Barrios soll zu früh in den Stafraum gelaufen sein. Also musste Nuri noch einmal antreten, entschied sich für die andere Seite, schoss halbhoch und Elfmetertöter Starke parierte. In der ersten Hälfte zappelte der Ball noch ein zweites Mal im Hoffenheimer Kasten, der von Großkreuz vors Tor geschlagene Ball befand sich jedoch zuvor bereits deutlich im Toraus. Schade.

In der zweiten Hälfte entwickelte sich in offener Schlagabtausch. Der BVB hatte seine besten Chancen in der 49. Minute, doch Großkreuz, der nicht seinen besten Tag erwischt hatte und folgerichtig später ausgewechselt wurde, drosch den Ball in Rückenlage freistehend über den Kasten. Pech hatte Lucas Barrios als er in der 61. Minute an Starke scheiterte. Mit zunehmender Spielzeit wurde die Aktionen der Borussen hektischer und die Bälle zumeist lang vors Tor geschlagen.

Es begann die Nachspielzeit. Meine Sitznachbarn hatten das Stadion bereits verlassen, als Schiri Stark Freistoß für den BVB pfiff. Er hatte ein Foul von Obasi an Antonio da Silva gesehen, der in der 74. Minute für Kuba gekommen war. Eine Fehlentscheidung wie die Fernsehbilder zeigten, vielleicht aber auch ausgleichende Gerechtigkeit, weil Stark dem BVB zuvor einen klaren Elfer verweigert hatte. Da Silva war’s egal. Der Brasilianer zirkelte den von Sahin überlassenen Ball nach zwei Schritten Anlauf präzise über die Mauer hinweg ins rechte obere Toreck. Den frenetischen Jubel des Borussen-Anhangs werden meine Sitznachbarn auf dem Parkplatz gehört haben.

Durch den 1:0-Erfolg in Leverkusen hat sich Mainz 05 die Tabellenführung zurückerobert. Nächsten Sonntag reist der BVB zum Spitzenspiel nach Mainz.

Jörg

schreibt seit 2009 unregelmäßig an diesem Blog unter anderem über die Themen Fußball (BVB), Technik und Software. Unter anderem auch unterwegs Google+, Facebook und XING

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