Achtung: Dieses Blog ist nicht politisch!
Über den ehemaligen Verteidigungsminister der Bundesrepublik Deutschland und Doktor der Rechtswissenschaften Karl-Theodor zu Guttenberg ist in allen möglichen Medien in der letzten Zeit viel — für meinen Geschmack oft zuviel — gesprochen worden. Moderatoren, Journalisten, Prominente und die „einfachen“ Menschen von der Starße durften durch die zahllosen Hilfsmittel ihre Meinungen kundtun. Da wurden Abstimmungen per Telefonwahl durchgeführt, Fernsehtalkrunden mit fragwürdiger Prominenz gefüllt und Seitenweise Zeitungspapier vollgeschrieben, weil jeder etwas zu den Plagiaten in der Doktorarbeit von Herrn zu Guttenberg und den resultierenden Konsequenzen zu sagen hatte.
Am 03.03.2011 schied Herr Karl Theodor zu Guttenberg freiwillig aus dem Amt des Bundesverteidigungsministers aus, nachdem er zwei Tage zuvor angekündigte, nicht nur diese Amt sondern auch sein Mandat im Bundestag niederzulegen. Auch diese Entscheidung wurde — nach meinem persönlichen Empfinden — in allen Medien heftigst diskutiert. Das Ausmass dieser Diskussionen spiegelt sich auch in den Suchanfragen bei google.de nieder:
Fakt ist, hierauf bin ich durch einen Post auf Facebook gestoßen, dass Herr Karl-Theodor zu Guttenberg seit Dienstag (01.03.2011) dort rund eine halbe Millionen Fans als Befürworter auf einer Fanpage mit dem Titel „Wir wollen Guttenberg zurück“ auf sich vereinigt hat.
Im Vergleich dazu:
Bei den Bundestagswahlen 2009 erhielt die so beachtete und gefürchtete Piratenpartei gerade einmal 46.770 aller abgegeben Erststimmen(siehe unten stehende Erläuterung) während die NPD 45 Jahre nach ihrer Gründung schon auf 768.442 oder 1,8% der Erststimmen, insgesamt wurden 43.248.000 gültige Wählerstimmen ausgezählt, kamen.
Karl-Theodor zu Guttenberg bewegt als charismatische Persönlichkeit innerhalb von nur 4 Tagen mehr als 10 Mal so viele potentielle Wähler wie die Piraten bei einer Bundestagswahl.
Der geneigte Leser möge sich selbst ein Bild zur Politik, Meinungsmache, Sensationspresse und zum Fehlverhalten der Politiker machen. Objektive Wertansätze werden sich hierzu jedoch leider kaum noch finden lassen.
Erläuterung zur Erststimme:
Bei der deutschen Bundestagswahl und bei einigen Landtagswahlen in Deutschland wählt man mit der Erststimme (auch Wahlkreisstimme) einen Direktkandidaten in seinem Wahlkreis. Der Kandidat zieht direkt in das Parlament ein, sobald er die relative Mehrheit der Stimmen erreicht hat. (Quelle: Wikipedia)