Es ist ein Schreibprogramm — nicht mehr und nicht weniger. Ein kleiner feiner Texteditor. Es hat keine tollen Ribbon Menüleisten, keine Absatzvor- und rückwärtsformatierung und auch keine Lineale für die unzähligen Einrückungen im Text. WriteMonkey – in der Windowswelt oder OmmWriter – so heißt das gleiche Programm für die Mac Nutzer ist einfach ein einfaches Schreibprogramm.
Oft ist es so, dass man denkt man müsste ja doch mal wieder was schreiben. Erst die Gedanken sortiert, kurz recherchiert, ein wenig den Mitbewerb abgecheckt, das Thema ausgearbeitet und dann zu der Tastatur gegriffen.
Ich schreibe mal schnell was über ein kleines Thema… leichter gesagt als getan, denn kaum suche ich Anregungen für meinen Text lande ich im weltweiten Netz. Und in diesem Spinnennetz — das kennt sicherlich jeder — bleibt man hängen. Hier ein Link der lockt zum Klick, dort ein Video mit einer Botschaft oder einfach nur zum belustigtem Zeitvertreib.
Was bleibt am Ende des Tages? Kein Text, ein leeres Blatt und viel vergeudete Zeit mit mehr oder weniger nützlichen Informationen, die man sich auf der Informationsquelle Nummer 1 angeschaut hat – dem Internet. Der geübte Schreiber wird diese Zeit unter Recherche ausbuchen und die gesammelten Eindrücke und gewonnen Inspirationen schnellstens in lesenswerte Texte umwandeln.
Der Hobbyschreiber oder Freizeitblogger hat im schlimmsten Fall nicht einmal die wichtigen Links archiviert und steht so am Ende wirklich mit Nichts als seiner Idee vom Beginn vor dem leeren Blatt. Dann wird schnell was hingefuddelt, meist per copy and paste unter Umständen auch unter Missachtung der Regel des Anstandes und des Urheberrechts.
Doch jetzt kommt WriteMonkey/OmmWriter ins Spiel. Der Texteditor passt auf einen Stick und benötigt unter Windows gerade mal ein .Net Framework um zu starten. Das dann aber in einer Geschwindigkeit, die selbst mein geliebtes OpenOffice nicht hin bekommt. Und er startet im Vollbildmodus — alle störenden Ablenkungen sind ausgeblendet — nur noch mein Text und ich. Alle Menüs sind mit einem Rechtsklick erreichbar, oder viel sinnvoller, weil schneller, mit Tastaturbefehlen auszuführen. Übersichtlich aufgeräumt und absolut brauchbar bis auf die Rechtschreibprüfung „F7“, die ausbaufähig ist.
Nun wird der ein oder andere sagen, wozu der Aufwand: „Ich schreibe online. Mit Google habe ich sogar meine Rechtschreibprüfung in meinem Browser und WordPress bietet doch einen komfortablen Editor.“ Hier will ich gar nicht widersprechen, denn ich arbeite oft genauso. Allerdings bearbeiten sich längere Texte oder Projekte, die über Tage ausgearbeitet werden, über einen lokale Anwendung wesentlich sicherer — was den Datenverlust (durch den bösen BlueScreen oder andere Unwägbarkeiten) angeht — und zielgerichteter — da WriteMonkey/OmmWriter die Ablenkungen reduziert.
Zu Beginn meiner Schreibkarriere habe ich hier bereits über mein Dilemma berichtet – Schreibe ich online oder offline. BlogDesk wird von Johannes Oppermann zwar nicht mehr aktiv gepflegt, allerdings betreut er sein Forum noch aktiv, wie aus diesem Beitrag ersichtlich. Daher ist BlogDesk immer noch meine erste Empfehlung für den Einsteiger ohne verteilte Arbeitsplätze.
Ich selbst schreibe nun vom USB-Stick mit WriteMonkey mit dem großen Vorteil, dass ich meine Texte am Mann habe und in dringenden Fällen schreibe ich Online.
Gefunden habe ich den Hinweis auf WirteMonkey/OmniWriter ürigens bei Write Monkey, für mich ein sicheres Zeichen, dass auch Frauen vor der Ablenkung nicht gefeit sind — von wegen „Frauen seinen die einzigen multitasking-fähigen Wesen auf Erden“.